Text: Aline Müller            Foto: www.Slawik.com

Kraft und eine gesunde Bemuskelung sind wichtig, damit das Pferd in der Lage ist, das Reitergewicht ohne Schäden langfristig zu tragen. Mit Hilfe des passenden Trainings und den richtigen Übungen bildet sich auch die gewünschte Muskulatur. Diese Übungen können dabei helfen

Die Bauchmuskulatur trägt zur Stärkung der Rückenmuskulatur bei. Bauen Sie diese Elemente regelmäßig in Ihr Training ein, um die Bauchmuskulatur zu kräftigen. Dadurch stärken Sie auch die Hinterhand sowie den Rücken und sorgen dafür, das letzterer tragfähiger wird.

1. Einfach und effektiv

Korrekt gerittene Übergänge helfen nicht nur dabei, Losgelassenheit und Durchlässigkeit des Pferdes zu fördern, sondern stärken auch die Muskulatur. Bereiten Sie die Übergänge gut vor. Ist das Pferd zu stürmisch oder nicht an den Hilfen, dann bringt es nichts, den Übergang zu erzwingen. Die Vorarbeit muss stimmen. Dazu gehört auch der Sitz des Reiters. Nur so können Sie das Pferd dazu bringen, unter den Schwerpunkt zu treten und Last aufzunehmen. Um den Rücken dabei aufzuwölben, benötigt das Pferd seine Bauchmuskulatur. Diese wird trainiert, das Becken gekippt und die Brustwirbelsäule stabilisiert. Außerdem sorgen Übergänge für ein Aufwölben der Lendenwirbelsäule sowie eine Entlastung des Nacken-Rückenbandes. Neben den Übergängen zwischen zwei Gangarten können Sie auch Tempounterschiede reiten und innerhalb einer Gangart die Tritte oder Sprünge verlängern beziehungsweise wieder verkürzen.

2. Treiben und Timing

Das Pferd nutzt seine Bauchmuskeln unter anderem, um die Hinterbeine nach vorne unter den Schwerpunkt zu setzen. Als Reiter können Sie durch korrektes Treiben und das richtige Timing der Hilfen die Muskelarbeit unterstützen. Wenn Sie im richtigen Moment treiben, also kurz bevor das Hinterbein abfußt, um nach vorne zu schwingen, lösen Sie einen Reflex aus, der dafür sorgt, dass sich die Bauchmuskulatur zusammenzieht und das Pferd das Bein weiter nach vorne setzt. Hingegen kann sich Treiben zum falschen Zeitpunkt auch kontraproduktiv auswirken: Dann spannt sich der Muskel an, sodass ein gelöstes Vorschwingen des Hinterbeins nicht mehr möglich ist.

3. Ran an die Stangen

Stangentraining bringt nicht nur Schwung und Abwechslung ins Training, sondern ist auch eine gute Fitnessübung für die Bauchmuskulatur. Stangen auf dem Boden oder Cavalettis (natürlich mit den richtigen Abständen) sorgen dafür, dass das Pferd seine Beine entsprechend höher heben und größere Tritte machen muss. Gibt der Reiter dabei mit der Hand vor, kann es außerdem seinen Hals vorwärts-abwärts dehnen. Biomechanisch gesehen setzt das Pferd seine Beine weiter unter den Schwerpunkt, das Becken wird abgekippt und der Rücken aufgewölbt. Es kommt zu einer Aufwölbung der gesamten Oberlinie, auch im Bereich der Brustwirbelsäule, und sowohl die Hinterbeine als auch der Schultergürtel sowie die Vorderbeine werden aktiviert. Trauen Sie sich ruhig, das Stangentraining kreativ zu gestalten, sowohl vom Sattel aus als auch an der Longe.

Weitere Übungen finden Sie in der August- Ausgabe der Mein Pferd.