Text: Inga Dora Meyer       Foto: Daniel Elke

Bodenarbeit ist eine tolle Ergänzung zum Reiten. Sie bringt Abwechslung in den Alltag, baut Muskeln und Kondition auf, fördert das Gleichgewicht des Pferdes und hat einen hohen gymnastizierenden Effekt. Auch die Kommunikation und die Beziehung zwischen Mensch und Pferd wird verbessert.

Bodenarbeit bedeutet zunächst einmal die Erziehung des Pferdes vom Boden aus. Sie ist die Grundlage für eine harmonische und respektvolle Kommunikation zwischen Mensch und Pferd (unabhängig von Rasse, Reitweise oder Disziplin) und beginnt bereits bei der Annäherung an den vierbeinigen Partner, beim Streicheln, Aufhalftern, Putzen und Führen. Da es sie in so vielen verschiedenen Facetten (von der Longenarbeit über Zirkuslektionen bis zum Anti-Schreck-Training) gibt, spielt sie auch für die Reiter-Pferd-Beziehung eine große Rolle und lässt ein enges Vertrauensverhältnis entstehen. Die immer feiner werdende Verständigung führt außerdem dazu, dass das Pferd mehr auf seinen Menschen achtet. Letzterer lernt wiederum das Verhalten seines Vierbeiners genauer kennen, bekommt ein Gespür für das richtige Timing seiner Hilfen und verbessert seine Körpersprache und -koordination.

Darüber hinaus schult die Bodenarbeit die Selbstreflexion und Selbstbeherrschung. Mit zu viel Druck oder gar Strafe erreicht man nämlich gar nichts, denn das Pferd ist eindeutig stärker und wird seine Kraft am Boden gegen den Mensch einsetzen, wenn es sich ungerecht behandelt fühlt. Nicht zuletzt lassen sich die gewonnenen Erkenntnisse von der Arbeit am Boden auf das Reiten übertragen. Manches Problem im Sattel lässt sich sogar leichter am Boden klären.

 

In der aktuellen Mein Pferd (Ausgabe 08/2017) finden Sie viele Übungen zu verschiedenen Sparten der Bodenarbeit – unter anderem zu Anti-Schreck-Training, Freiarbeit und Dualaktivierung. Außerdem zeigt Expertin Sigrid Schöpe viele Tricks und Tipps für die Anfänge in der Bodenarbeit. Viel Spaß beim Ausprobieren.