Text: Sophia Arnold         Foto: Shutterstock

Ob an der Longe, im Spring- oder Dressursattel – einen Sattelgurt braucht jeder. Doch wissen Sie, wie Ihr Gurt auf den Pferdebauch wirkt und wie viel Einfluss der Sattelgurt auf die Lage des Sattels hat? Wir stellen Ihnen verschiedene Gurtarten und deren Funktion vor!

Nach einem passenden Sattel wird oft lange gesucht, denn wählt man das falsche Exemplar, verursacht dies Schmerzen und Unwohlsein. Doch auch der zugehörige Sattelgurt hat Auswirkung auf die Lage des Sattels und kann zu klein oder zu groß sein oder eine falsche Form haben. Da der Sattelgurt eng am Pferd anliegt, kann er die Atmung des Pferdes beeinflussen. Tiefes Atmen, wie es etwa bei Belastung notwendig ist, beginnt beim Pferd im Brustkorb – liegt der Gurt hier zu eng an, wird das Tier in der Atmung eingeschränkt. Drückt der Gurt durch eine unpassende Form, kann er dem Pferd auch in der Bewegung unangenehm werden und Lektionen können nicht schmerzfrei durchgeführt werden.

Der richtige Sitz

Sattelgurte gibt es heute aus unterschiedlichsten Materialien – häufig als kurze und lange Variante.

Egal ob Kurz- oder Langgurt, beide Arten sollten im festen Zustand gleichmäßig hoch an den Gurtstrupfen befestigt werden. Beim Kurzgurt, der meist am Dressursattel zu finden ist, sollten die Schnallen ungefähr eine Handbreit vom Sattel entfernt liegen. Liegt der Gurt weiter unten, stößt das Pferd bei jeder Bewegung mit den Ellbogen gegen die Schnallen. Ein langer Gurt sitzt im Idealfall mittig an den Gurtstrupfen.

Damit das Angurten für die Pferde angenehm ist, sollte man schon hier darauf achten, dass die Haut unter dem Gurt möglichst glatt ist. Übt man ein wenig Druck auf den Gurt auf, während man ihn unter dem Brustbein entlangführt, werden Hautfalten vermieden. Auch das leichte Vorziehen der Vorderbeine sorgt dafür, dass sich Hautfalten wieder strecken.

Druckpunkte minimieren

Wie bereits erwähnt, kann der Gurt durch eine unpassende Form die Atmung des Pferdes beeinflussen. Damit dies nicht passiert, sollten die Druckpunkte des Gurtes so gering wie möglich sein. Der größte Druck des Sattelgurts wirkt in der Stützbeinphase am Ellbogen des Pferdes. Je schneller man reitet, desto intensiver ist der Druck auf die empfindlichen Stellen. Bei der Verwendung von Kurzgurten ist daher darauf zu achten, dass die Schnallen nicht direkt auf dem Pferdekörper aufliegen, sondern gepolstert sind. Die dünnen Schnallen sorgen sonst für einen intensiven Druck. Durch eine Polsterung oder Unterlegung kann dieser Druck gleichmäßig verteilt werden, und das Pferd wird in seinem Bewegungsablauf nicht gestört. Auch das Brustbein des Pferdes, welches mittig unter der Brust sitzt, darf nicht zu stark belastet werden. Bei der Gurtwahl sollte also auch darauf geachtet werden, dass sich keine Kanten in das Brustbein des Pferdes drücken, sondern der Gurt gleichmäßig aufliegt.

Welche Sattelgurte sich für welchen Zweck eignen, erfahren Sie in der aktuellen Mein Pferd-Ausgabe.