Text: Sophia Arnold      Foto: www.Slawik.com

Dass das Pferd vor und nach dem Reiten vernünftig gepflegt wird, gehört zum Sport dazu. Bürsten, Hufe waschen und im Sommer auch gerne eine Dusche, das sollte für alle Reiter selbstverständlich sein. Doch das Lederzeug kommt dabei oft zu kurz

Leder gehört zum Reitsport schon seit vielen Jahrhunderten dazu. Sattel, Trense und Stiefel – in den meisten Fällen handelt es sich hierbei um Lederprodukte. Nicht selten sind diese wie im Fall von Sätteln oder Stiefeln auch recht teuer und sollten entsprechend gepflegt werden, damit sie lange halten und dem Tier keine Schmerzen verursachen.

Ein Naturprodukt



Bei Leder handelt es sich um durch Gerbung chemisch haltbar gemachte Tierhaut, also ein Produkt mit natürlichem Ursprung. Das Leder von Sätteln, Trensen und Stiefeln sollte weich und anschmiegsam sein, gleichzeitig aber seine Form halten. Damit dies auch über viele Jahre hinweg beibehalten werden kann, sollte das Lederzeug regelmäßig entsprechend gepflegt werden. Hiebei gibt es aber Unterschiede in der Pflege von Sattelzeug und Stiefeln.

Stiefelpflege



Reitstiefel sind vielen Einflüssen ausgesetzt. Sie reiben am Leder des Sattels, kommen mit der schwitzigen Pferdehaut in Kontakt, und immer wieder werden sie nass oder schlammig. Damit sie trotzdem lange schön aussehen, empfiehlt Thomas Posenanski, Inhaber der Wiener Ledermanufaktur, dass die Stiefel mindestens einmal in der Woche intensiv gepflegt werden sollten.

Eine dauernde Pflege mit Wasser ist nicht nötig, da diese das Leder zwar säubert, jedoch nicht pflegt. Ist der Stiefel nach einem Ausritt grob verschmutzt, sollte der Dreck zunächst abgewischt werden. Hierzu empfehlen sich spezielle Bürsten oder weiche Tücher, um Kratzer zu vermeiden. Intensive Pflege lässt man dem Stiefel dann zukommen, indem man zunächst dafür sorgt, dass sich die Poren öffnen und das Leder wieder atmungsaktiv wird. Hierzu eignen sich spezielle Lederseifen, die im Schuhhandel erhältlich sind. „Sind die Poren geöffnet, muss der Schuh ablüften, erst dann kann Pflegemittel aufgetragen werden“, rät Experte Thomas Posenanski. Von der regelmäßigen Verwendung von Schuhcreme hält er wenig. „Wir nutzen Schuhcreme nur, wenn die Stiefel leichte Kratzer haben. Sonst reicht ein säurefreies Fett aus“, so der Experte. Damit das Pflegemittel gleichmäßig auf den Schuh aufgetragen werden kann, hat er noch einen Tipp: „Erst das Mittel mit einem Tuch in eine Plastiktüte geben und gut durchmischen. Danach kann die Pflege gleichmäßig auf den Stiefel aufgetragen werden.“ Bei Wildleder, speziellem Haftleder oder anderen Besonderheiten sollten natürlich entsprechende Pflegemittel angewendet werden. 
Zur Lagerung von Lederstiefeln empfiehlt er das, was auch für den Menschen angenehm ist: Zimmertemperatur. „Lagert man die Stiefel in der Kälte, können Knicke brechen, und die Stiefel sind hinüber“, so Posenanski. Auch der Einsatz von Stiefelspannern empfiehlt sich, damit die Stiefel auch über einen längeren Zeitraum formschön bleiben.

Mehr Informationen zum Thema „Lederpflege“ erhalten Sie in der April-Ausgabe der Mein Pferd.