Text: Alexandra Koch         Foto: GettyImages

Made in Germany“ – weltweit wird dieser Ausdruck in vielen Branchen als Qualitätssiegel gesehen. Von Autos über Möbel bis hin zu Kleidung findet man dieses Siegel überall. Aber trifft dies auch auf die Reitsport-Branche zu? Mit der Unterstützung einiger Hersteller gehen wir dieser Frage nach und klären noch viele weitere Seiten des Begriffs „Made in Germany“

Welche Vorteile bieten Produkte wirklich, die in Deutschland hergestellt werden? Haben sie tatsächlich einen Vorsprung in Sachen Qualität? Wie stehen deutsche Produkte in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz da? Welche Unternehmen produzieren komplett in Deutschland, und aus welchen Gründen haben sie sich dafür entschieden? Fragen über Fragen, die wir mit Unterstützung einiger Hersteller zu beantworten versuchen. Denn am Ende bewegt die Frage: Wie viel ist der Hinweis „Made in Germany“ wert? Wie bedeutsam ist er tatsächlich auf Produkten wie Ausrüstungsteilen und Pflegemitteln? Schließlich will man sich auf ein Siegel mit einem solch großen Namen verlassen können.

Was bedeutet „Made in Germany“ überhaupt?

Wir würden es wohl alle sehr zu schätzen wissen, wenn alles regional produziert werden könnte und das obendrein noch zu einem Preis, der sich im Rahmen des für uns möglichen bewegt. Das ist natürlich ein überaus wünschenswerter Zustand, der mit dem Leben in der globalisierten Welt jedoch nur wenig zu tun hat. Natürlich sollte jeder von uns aber immer, wenn eine regionale Produktion möglich ist, wie etwa vor allem bei dem, was auf unseren Tellern landet, diese bevorzugen. Auch Pflegeprodukte, Kleidung, Putzmittel und viele andere Waren werden vielfach mit Produktion in Deutschland angeboten. Klar ist dabei nicht, ob tatsächlich alle Zutaten aus unserem Land (oder gegebenenfalls noch einem der Nachbarländer der EU) stammen. Denn viele Rohstoffe gibt es einfach nicht auf dem heimischen Markt, und das reicht von Baumwolle bis Jojobaöl.

Wann ist also ein Produkt „Made in Germany“? Ursprünglich wurde der Ausdruck Ende des 19. Jahrhunderts als Schutz vor vermeintlich billiger und minderwertiger Importware in Großbritannien in unserem Land eingeführt. Bis heute gilt es hierzulande und zum Teil auch im Ausland als Gütesiegel. Laut Wikipedia genießt „Made in Germany“ „gemäß einer internationalen Studie von 2017 ein hohes internationales Ansehen und liegt auf Platz eins von 52 Ländern des Made-in-Country-Index.“

Letztendlich dürfen das Gütesiegel nur Produkte tragen, die auch in Deutschland gefertigt wurden. Das bedeutet jedoch nicht, dass keine Teile bzw. Zutaten aus dem Ausland verarbeitet werden dürfen. In der Automobilbranche liegt der Anteil sogar bei bis zu 70 Prozent. Fakt ist jedoch, dass bei der Bezeichnung „Made in Germany“ die wichtigsten Bestandteile in der Herstellung eines Produktes, wie die Entwicklung, das Design, und vor allem Produktion und Qualitätssicherung, ausschließlich in Deutschland stattfinden müssen.

Auch viele Hersteller im Bereich Pferdesport haben sich mittlerweile umorientiert und ihre Produktion im eigenen Land gehalten oder wieder ins Inland zurückverlagert. Qualität aus Deutschland ist für viele Reiter ein wichtiges Kaufkriterium, gerade in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz, geworden.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.