Text: Lara Wassermann     Foto: www.Slawik.com

Ein Wechsel am höchsten Punkt der Schwebephase, ohne zum Schritt oder Trab durchzuparieren, nennt man fliegenden Galoppwechsel. Leider hat diese Lektion so ihre Tücken, und manche Reiter und Pferde beherrschen ihn nie. Wir geben Tipps.

Was auf den ersten Blick so fließend und einfach aussieht, ist für viele Reiter und Pferde eine schwierige Lektion – der fliegende Galoppwechsel gehört bereits zu den fortgeschrittenen Lektionen. Gut gelungen ist er, wenn das Pferd auf Hilfe des Reiters vom Rechts- in den Linksgalopp und umgekehrt springt, indem es am höchsten Punkt der Schwebephase die (innen) jeweils vermehrt nach vorn durchgreifenden Beinpaare mit dem zuvor äußeren wechselt. „Dabei sollen das gleichseitige Vorder- und Hinterbein auch gleichzeitig diesen Wechsel voll- ziehen und gleichzeitig im neuen Galopp landen“, erklärt Dressurausbilderin Dr. Britta Schöffmann.

Das Erlernen des fliegenden Wechsels sollte am besten ein Ausbilder übernehmen, sodass sich nicht von Beginn an Fehler einschleichen, die dann nur noch schwer zu beheben sind.

In der Ruhe liegt die Kraft

In der Arbeit im Außengalopp kommt es häufig vor, dass sich ein junges Pferd durch Umspringen entziehen will. Diese ungewollten fliegenden Wechsel sind meistens reiner als die ersten, die später auf Hilfe gesprungen werden. Das Pferd beweist dadurch, dass es den Wechsel richtig springen kann, wenn es selbst den Entschluss dazu gefasst hat. Reagiert das Pferd dann in der weiteren Arbeit nicht oder nicht richtig auf die Hilfe zum Umspringen, liegt es daran, dass es die Hilfe nicht richtig verstanden hat. Das Pferd für das ungewollte Umspringen im Außengalopp zu bestrafen wäre daher völlig falsch, da man ja genau diese Reaktion später von ihm haben möchte. Ein ruhiges Zurückkehren zum ursprünglichen Galopp sollte daher die Maßnahme sein.

Der klassische Weg ist der, dass zunächst der Außengalopp gut sitzen sollte und über lange Zeit trainiert und geritten wird. Das Problem ist, dass es dem Pferd sehr viel schwerer fällt, wenn man es aus einer gut verwurzelten Gangart, die zur Gewohnheit geworden ist, herausbringen und etwas neues erlernen will. Meistens wird dieser Versuch scheitern. Sitzt der Außengalopp und ist das Pferd ist losgelassen, im Galopp wirklich geradegerichtet, auf beiden Händen richtig gebogen sowie durchlässig und versammlungsfähig, kann mit dem Erlernen des fliegenden Wechsels begonnen werden.

den kompletten Artikel finden Sie in der 12/20.