Text: Inga Dora Schwarzer        Foto: www.Slawik.com

Ihr Pferd ist träge und unmotiviert? Es hat das Energiespar-Prinzip perfektioniert? Dann ist es Zeit, mehr Spaß und Abwechslung in das Training zu bringen. Fördern Sie die Eigeninitiative Ihres Vierbeiners und motivieren Sie ihn für die gemeinsame Arbeit

Einfach formuliert, versteht man unter dem Begriff der Motivation alle Beweggründe, die das eigene Handeln anregen, lenken und erhalten. Also all das, warum ein Mensch das tut, was er tut. Motivation stellt aber nicht nur den Antrieb dar, der uns in Bewegung setzt, sie hält uns ebenso aktiv. Dafür sind zwei Quellen, die sich aus verschiedenen Anreizen ableiten und unterschiedlich wirken, verantwortlich: die sogenannte intrinsische Motivation und ihr Pendant, die extrinsische Motivation.

Art der Motivation

Letztere wird durch äußere Faktoren und Anreize geweckt und verstärkt. Es geht darum, ein gewünschtes Verhalten zu fördern. Die extrinsischen Hauptmotivatoren sind bei uns Menschen meist materiell oder finanziell (u.a. Güter, Geld, Wohlstand). Sie können aber ebe so immaterieller Natur (z.B. gesellschaftlicher Status, Macht, Ruhm) oder sogar negativ in Form von Strafen und Sanktionen sein.

Da diese Art der Motivation von außen hinzugefügt wird, ist sie für uns Menschen bei den Tieren am leichtesten zu erreichen. Wir rufen sie bei Pferden durch äußere Reize wie Loben, Streicheln oder Leckerlis, jedoch auch durch Druck (z.B. ein Impuls am Gebiss, mit dem Schenkel oder mit der Gerte) hervor. Das Verhalten des Pferdes orientiert sich dann an dem zu erwartenden Erfolg. Für eine gezeigte Lektion oder mehr Vorwärtsdrang erhält es also eine Belohnung: positiv verstärkt, durch z.B. ein Kraulen am Mähnenkamm, negativ verstärkt durch das Aufhören des Schenkeldrucks am Pferdebauch.

Die intrinsische Motivation hingegen kommt von innen heraus und ist die stärkste Form der Motivation. Angetrieben werden wir Menschen dabei von eigenen Zielen, Wünschen und Leidenschaften, die für bessere Leistungen und eine hohe Zufriedenheit sorgen. Externe Faktoren spielen hierbei keine Rolle. Entscheidend ist allein, was uns selbst inspiriert und anspornt.

Positives Feedback

Ähnliche Beweggründe können bei den Vierbeinern entstehen – und zwar dann, wenn sich die extrinsische Motivation in die intrinsische wandelt. So zeigen sie eine Übung auch ohne äußeren Motivator und kooperieren freiwillig, einfach weil das, was sie im Training tun, interessant für sie ist und sie sich bei ihrem Menschen wohlfühlen. Vor allem durch positives Feedback entwickeln sie immer mehr Eigeninitiative, die für schnelle und langfristige Lernerfolge sorgt. Damit die Motivation aus dem Inneren des Pferdes kommt, braucht es Zeit und ein planvolles Training.

Weitere Tipps, wie Sie die Motivation Ihres Pferdes steigern können, finden Sie in der aktuellen Mein Pferd-Ausgabe.