Text: Inga Dora Schwarzer    Foto: Adobe Stock/ krappweis

Nach innen drängeln, wegstürmen, auf dem Absatz kehrtmachen: An der Longe tauchen verschiedene Probleme auf. Wie Sie Ihr Pferd beim Laufen auf der Kreisbahn unterstützen können, erklärt Expertin Babette Teschen.

Problem 1: Jetzt aber schnell weg!

Ursache:

Wirkt ein Pferd nervös und hektisch an der Longe, kann es dafür verschiedene Gründe geben. Häufig ist die natürliche Schiefe schuld an diesem Verhalten. Das Pferd kann sich auf der Kreislinie nicht ausbalancieren und versucht, sein Gleichgewicht über eine erhöhte Geschwindigkeit zu halten. Vielleicht liegt das Problem aber auch an der Hilfengebung des Longierenden. Das Pferd fühlt sich stark getrieben und dadurch gestresst.

Lösung:

„Zunächst muss die innere Losgelassenheit erarbeitet werden. Dafür muss der Longierende viel Ruhe und Gelassenheit in die Trainingseinheiten bringen. Grundsätzlich gilt, dass man die Energie ausstrahlen sollte, die man sich vom Pferd wünscht“, rät Teschen. Mittels Führübungen (wie z.B. dem Führen in Stellung) und beruhigenden Aufgaben, wie dem Kopf-tief-Nehmen, arbeitet die Expertin ein nervöses Pferd so lange, bis es ruhig im Schritt auf etwas Distanz zu ihr geht und sich entspannt. Erst danach lässt sie es für ein paar Tritte ruhig antraben und pariert es gleich wieder durch – und zwar, bevor es hektisch oder schnell wird. Bleibt das Pferd im Trab entspannt, darf es im Zweitakt bleiben.

Die Losgelassenheit hat übrigens immer Vorrang vor der Laufmanier. Ist diese vorhanden, kann nach mehr Stellung und Biegung gefragt werden. „Bleibt das Pferd auch dabei ruhig, können Sie langsam die Longe verlängern und versuchen Sie behutsam, mit etwas mehr Energie und vorsichtig treibenden Hilfen die Hinterhand im Trab aktiver zu machen und die Schritte des Pferdes zu vergrößern. Gerät es dabei jedoch wieder in Hektik, muss der Mensch das Pferd erst wieder beruhigen. Gelingt dies nicht in der schwungvollen Gangart, gehen Sie zurück zur Schrittarbeit. Entspannt das Pferd wieder, versuchen Sie erneut über ein ruhiges Antraben in die Trabarbeit zu kommen“, so die Pferdetrainerin.

Weitere Lösungvorschläge erhalten Sie in der Oktober-Ausgabe.