Text: Inga Dora Schwarzer            Foto: Zahorka/ www.thepixelnomad.com

Ist es draußen nass, kalt oder dunkel, kostet es manchmal Überwindung, in den Reitstall zu fahren – insbesondere dann, wenn keine Reithalle zur Verfügung steht. Mit unseren 10 Tipps macht Ihr Wintertraining auch ohne schützendes Dach Spaß

1. Wohlig warm verpackt

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.“ Warm und funktionell eingepackt, lassen sich Kälte, Regen, Schnee und Wind selbst von erwachsenen, wärmeverwöhnten Höhlenbewohnern gut ertragen. Passende Reitkleidung ist dabei das A und O, da Reiter oft mehrere Stunden beim Pferd verbringen. Um nicht auszukühlen, ist der Zwiebellook ideal. Bewegt man sich doch mehr oder kommt ins Schwitzen, lassen sich wärmende Kleidungsstücke einfach nacheinander ablegen.

Praktisch sind Multifunktionsjacken. Hierbei besteht die Unterjacke in der Regel aus Fleece und die Oberjacke aus einem wasser- und winddichten Material. Darunter lässt sich Kleidung mit eingearbeiteten Keramikfasern tragen. Durch das keramische Material werden körpereigene Strahlen in Form von Infrarotwellen gespeichert.

Thermokleidung ist ideal

Damit die Beine nicht auskühlen, haben sich gefütterte Winterhosen, die windundurchlässig und wasserabweisend sind, bewährt. Thermoreithosen eignen sich für die Stallarbeit und Ausritte, Softshellhosen eher für das Reittraining, weil das Sitzgefühl natürlicher und somit die Einwirkung auf das Pferd besser ist.

Kalte Füße, die selbst den ambitioniertesten Pferdebesitzer die Aktivität im Freien vermiesen, vermeiden Sie mit warmen Thermoreitstiefeln. Eine Nummer größer gekauft, passen auch noch Thermosocken oder warme Lammfelleinlagen hinein. Praktisch sind auch akkubetriebene, beheizbare Sohlen, die für zusätzliche Wärme sorgen.

Sicherheit und Gefühl

Um den Kopf vor Kälte zu bewahren, sind Mützen Pflicht. Unter dem Reithelm sollte aber aus Sicherheitsgründen keine dicke Wollmütze getragen werden. Die Helmhersteller bieten oft dünne Fleecemützen an, welche die Funktion des Helms nicht beeinträchtigen, warmhalten und zugleich zulassen, dass Geräusche wie Anweisungen des Reitlehrers oder näherkommende Fahrzeuge wahrzunehmen sind.

Von zentraler Bedeutung fürs Reiten sind auch die Hände. Das Gefühl darf in den Fingern auf keinen Fall verloren gehen, weil ansonsten keine feinfühlige Verbindung über die Zügel zum Pferdemaul gehalten werden kann. Es ist deshalb besonders wichtig, dass sie warm bleiben. Mit dicken Handschuhen ist es in diesem Fall aber auch nicht getan – denn so verringert sich das Gefühl für die Zügel ebenfalls. Perfekte Reithandschuhe halten deshalb warm, sind aber nicht zu stark gefüttert.

2. Reitplatz frostfrei halten

Gefrorene Reitplätze sind die Konsequenz von Minusgraden. Steht keine Reithalle zur Verfügung, sorgt dieser Umstand für viel Frust im Winter. Denn durch den Frost ist der Reitplatzboden nicht mehr ohne Risiko zu benutzen, da Löcher und Spurrillen zu gefährlichen Stolperfallen werden können.

Deshalb ist die richtige Vorbereitung für die kalten Tage entscheidend: Der Reitplatz sollte in regelmäßigen Abständen – und vor allem immer vor dem einsetzenden Frost – gründlich abgezogen werden. Sind alle Trittspuren beseitigt und der Bodenbelag ebenerdig, kann der Platz auch bei Frost beritten werden. Dann gilt es jedoch, vorsichtig zu sein, denn der harte Boden federt das Gewicht des Pferdes nicht mehr gut ab.

Vorbereitet in den Winter

Um ein Einfrieren des Platzes von vornherein zu verhindern, kann vor dem Frost spezielles Magnesiumchlorid in den Bodenbelag eingearbeitet werden, das ihn bis zu –10 Grad Celsius frostfrei halten kann. Im Winter sollte bei Bedarf noch einmal nachgestreut werden. Auch das Untermischen von Hackschnitzeln, Teppich- oder Vliesresten ermöglicht eine bessere Bodenqualität (meist bis –5 Grad Celsius). Da hierbei die richtige Menge und Dosierung ausschlaggebend sind, lohnt es sich, einen Fachmann für Reitböden zur Hilfe zu holen.

Schneit es ausgiebig, ist es wichtig, den Platz gleichmäßig zu benutzen und nicht nur auf dem äußeren Hufschlag oder den immer gleichen Linien zu reiten. Denn ansonsten entstehen Spurrillen, die, wenn sie über Nacht festfrieren, ein Bereiten am nächsten Tag schwierig machen.

Weitere Tipps finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.