Text: Aline Müller     Foto: www.Slawik.com

Das tägliche Training sollte immer individuell auf das Pferd abgestimmt werden. Diese ­Übungen können helfen, bestimmte Muskelgruppen effektiv zu trainieren. Dazu müssen Sie nicht unbedingt im Sattel sitzen, auch die Arbeit am Boden hilft, Muskulatur aufzubauen.

Im Dreitakt ans Ziel

Langes, ruhiges Galoppieren stärkt den Rücken des Pferdes, denn dieser wird im Dreitakt am wenigsten ­festgehalten. ­Sinnvoll ist auch das wiederholte Angaloppieren, vor allem aus dem Trab heraus, denn bei diesem Wechsel zwischen Zwei- und Dreitakt muss das Pferd für einen ­Moment die Muskulatur deutlich loslassen. Galopparbeit ist aber nicht nur für den Pferderücken, sondern auch für dessen Gegenspieler, die Bauch­mus­kulatur, ein super Training.

Das sollten Sie beachten:

• Wie intensiv Sie die Galopparbeit gestal­ten, hängt von dem jeweiligen Trainingszustand des Pferdes ab. ­Achten Sie dabei darauf, Ihr Pferd nicht zu überfor­dern. Gerade junge oder untrainierte Pferde sind schnell erschöpft und noch nicht so gut ausbalanciert.

• Manchen Pferden fällt es leichter, den Rücken loszulassen, wenn der Reiter in den leichten Sitz geht.

• Achten Sie auf ein gleichmäßiges, ­ruhiges Tempo.

• Wenn das Pferd die Balance verliert, in den Kreuzgalopp springt, sich verspannt oder andere Schwierigkeiten auftreten, dann parieren sich durch und versuchen Sie nicht, alles im endlosen Galoppieren zu lösen.

• Wie bei jedem Übergang ist es auch beim Angaloppieren aus dem Trab wichtig, dass die Vorbereitung stimmt. Wenn das Pferd schon im Trab angespannt ist oder nicht an den Hilfen steht, wirkt sich das auch auf die Qualität des anschließenden Galopps aus.

• Achten Sie beim wiederholten Angaloppieren darauf, dass Takt und Tempo in den jeweiligen Gangarten erhalten bleiben und die Losgelassenheit nicht leidet.

• Für die Galopparbeit müssen Sie nicht immer im Sattel sitzen: Das richtige Training an der Longe baut Muskulatur auf und bringt Abwechslung. Auch hier sollten Sie die oben genannten Punkte beachten.

• Beginnen Sie an der Longe mit einzelnen Übergängen und steigern Sie dann die Frequenz.

Mehr Muckis!

Bleiben Sie nicht immer nur in der Halle oder auf dem Reitplatz: Galopparbeit im Gelände zahlt sich aus. Da das Galoppieren am Berg koordinativ sehr anspruchsvoll ist, sollte der Galopp auf ebener Fläche schon gut klappen. Wenn Ihr Pferd genug Kraft, Kondition und Koordination hat, dann kann es auch steiler bergauf gehen – ein wahres Krafttraining für Rücken und Bauch. Übrigens können Sie bei entsprechendem Untergrund auch das Longentraining nach draußen verlegen und Ihr Pferd so langsam an Steigungen heranführen. Dazu lassen Sie Ihr Pferd am Berg auf einem großen Zirkel antraben und wechseln dann in den Galopp. Sie können den Durchmesser des Zirkels ­vergrößern, indem Sie sich selbst auf einem Kreisbogen bewegen und mit dem Pferd mitgehen.

…viele weitere Übungen finden Sie in der August-Ausgabe.