Text: Inga Dora Schwarzer   Foto: Adobe Stock/ matilda553

Reiten in der Natur – diesen Wunsch hegen viele Erwachsene, die als Kinder oder Jugendliche schon einmal geritten sind. Wie der Wiedereinstieg nach einer längeren Reitpause gelingt, erklärt Ausbilder Jochen Schumacher vom FS Reit-Zentrum Reken.

Reiten ist eine komplexe Sportart, die dem Menschen ein Höchstmaß an Koordination, Körpergefühl und Beweglichkeit abverlangt. Diese Komponenten nehmen ab dem 30. Lebensjahr tendenziell eher ab als zu. Das aber hält viele Erwachsene nicht davon ab, sich nach einer längeren Reitpause für genau diesen Sport zu entscheiden.

„Viele Menschen erinnern sich gerne und mit vielen positiven Gefühlen und Freude an ihre Zeit mit dem Pferd als Kind oder Jugendlicher zurück. Oft mussten sie aus familiären oder beruflichen Gründen mit dem Reiten aufhören. Nicht selten mangelte es auch an der Finanzierung von Reitstunden seitens der Eltern“, nennt Jochen Schumacher, Leiter des FS Reit-Zentrums Reken in Nordrhein-Westfalen, mögliche Gründe für eine längere Reitauszeit.

Körperliche Grundfitness

Nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder einem Studium ist die finanzielle Lage einer andere. Man verdient eigenes Geld und ist in der Lage, sich das Hobby Pferd wieder zu leisten. Ein fester Job, eine dauerhafte Bleibe, Kinder, die aus dem Gröbsten heraus sind, und der Wunsch, reiten zu wollen, wird stärker. „Ganz oben auf der Wunschliste stehen bei den Teilnehmern unserer Wiedereinsteiger-Kurse schöne Reiterlebnisse in der Natur. Turniersport wollen sie hingegen nicht betreiben“, sagt der Experte.

Ob die Erwachsenen nun fünf, zehn oder fünfzehn Jahre pausiert haben, ist für den Wiedereinstieg unwichtig. Viel entscheidender ist, dass sie in dieser Zeit ausreichend Sport getrieben haben und dadurch eine gewisse körperliche Grundfitness für das Reiten besitzen. Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Schnelligkeit lassen nämlich bei einer bewegungsarmen Lebensweise immer mehr nach – und das macht sich im Sattel bemerkbar. Steifheiten und Ungelenkigkeiten sind die Folge. „Das Aufsteigen fällt schwer, das Anheben des Oberschenkels zum Nachgurten oder das Verändern der Steigbügellänge gelingt nur mit Mühe, wenn Bewegungen nur eingeschränkt ausgeführt werden können. Unsportliche Personen bekommen außerdem eher Muskelkater und sind schnell aus der Puste. Wer aber körperlich fit ist, kann in jedem Alter in den Sattel steigen“, so Schumacher. Lediglich bei gesundheitlichen Einschränkungen, wie z.B. Rücken- oder Kreislaufproblemen, sollte vorab das Okay eines Arztes eingeholt werden.

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