Text: Inga Dora Schwarzer    Foto: AdobeStock/ robsonphoto

Meldungen über gestohlene Pferde häufen sich. Die Tiere werden von Weiden und aus Ställen entwendet. Vorher kundschaften Spähtrupps das Reitstallgelände aus. Mein Pferd hat mit einer Tierschützerin und zwei betroffenen Pferdebesitzern gesprochen.

Seit Mittwoch, dem 26. August 2020, ab ca. 19 Uhr, wird die Schwarzwälder Fuchsstute Magda aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (PLZ 17091) vermisst. Sie stand zusammen mit zehn Pferden auf einer großen Weide. Die Halterin geht nach einer erfolglosen Suche davon aus, dass ihr Pferd geklaut wurde. Magda ist anderthalb Jahre alt, 1,40 Meter groß, trägt eine auffällige große Blässe mit einem Kreis über dem linken Auge. Beide Hinterbeine sind weiß gestiefelt. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizeidienststelle Malchin unter 03994-2310 entgegen. Ein Finderlohn ist ausgesetzt.“

Oder: „Unsere Stute ist seit dem 9. September 2020 verschwunden. Ihmke ist eine ältere Friesenstute. Gestern Abend war sie noch an ihrem Stall auf unserem Hof in 54568 Gerolstein-Oos. Heute Mittag war sie weg. Zäune sind unbeschädigt, Tore waren geschlossen. Wir müssen von einem Diebstahl ausgehen. Bitte teilt das hier. Hoffentlich kriegen wir sie wieder“, schreibt Pferdebesitzer Michael Hensche auf seiner Facebook-Seite.

Schnelle Vernetzung

Ein schnelles Weiterleiten solcher Vermisstenanzeigen ist wichtig und kann das Leben eines Pferdes retten. Besonders aktiv zeigt sich hier der Verein Equitrans Pferdetransporte. Er besteht aus sieben Mitgliedern, die sich alle für den Tierschutz engagieren und u.a. beschlagnahmte Pferde in die Pferdeklappe Schleswig-Holstein transportieren (Mein Pferd, Ausgabe 02/2017). Auch international ist das Tierschutz-Team tätig. Den Großteil der Pferdebesitzer erreicht der Verein über seine Facebook-Seite mit einer Reichweite von über 1,2 Millionen Freunden. „Bei uns steht die Reiterwelt noch zusammen und hilft sich gegenseitig“, sagt die Vereinsvorsitzende, die namentlich nicht erwähnt werden möchte.

Der Verein versucht, Betroffenen eine Anlaufstelle zu sein, und gibt Tipps zum Vorgehen im Fall eines Pferdediebstahls. „Ich telefoniere mit den Besitzern, prüfe den Wahrheitsgehalt des Gesagten, recherchiere belastbares Hintergrundmaterial und teile dann erst eine Suchanfrage. Wird ein Pferd tatsächlich vermisst, rate ich zunächst dazu, die Polizei einzuschalten und dort eine Vermisstenmeldung sowie eine Anzeige wegen Landfriedensbruchs und versuchten Diebstahls zu stellen. Auch wenn solche Verfahren in der Regel im Sande verlaufen, haben wir jetzt ein Aktenzeichen, und die Polizei kann nicht sagen, ihr liege nichts vor“, sagt die Vereinsvorsitzende.

den kompletten Artikel finden Sie in der 11/20.