Text: Nora Dickmann        Foto: Adobe Stock/ JacZia

Die bisher größte Studie zu Gehirnerschütterungen, die bei amerikanischen College-Sportlerinnen und -Sportlern durchgeführt wurde, zeigt, dass es nach einer Gehirnerschütterung deutlich länger dauert, bis man in den Sport zurückkehren kann

Bisher wurde angenommen, dass man maximal zwei Wochen benötigt, um wieder frohen Mutes in den Sattel steigen zu können. Die amerikanische Studie, die auch für den Reitsport relevant ist, macht aber deutlich, dass die Wiederaufnahme der sportlichen Tätigkeit erst nach 28 Tagen erfolgen sollte.

Studie des ,Michigan Concussion Center’ der Universität von Michigan

Ziel der Studie war es, den Verlauf von Gehirnerschütterungen im Sport sowohl bei männlichen, als auch bei weiblichen Hochschulsportlern zu untersuchen und zu evaluieren. Dazu wurden 1.751 College-Studenten und Studentinen, die nach Unfällen medizinisch behandelt wurden, untersucht. Nach 12,8 Tagen waren 50 Prozent der Sportler wieder so fit, dass sie Sport betreiben konnten. Bei anderen dauerte es zum Teil deutlich länger. Das zeigte den Wissenschaftlern: „Die normale Erholungsphase war zuvor auf 14 Tage festgelegt – was bedeutet, dass sich 50 % der Athleten in dieser Zeit soweit erholt haben, dass sie ihren Sport wieder aufnehmen konnten. Unsere Daten legen nahe, dass 28 Tage den Erholungsprozess vollständiger abbilden – denn zu diesem Zeitpunkt sind immerhin 85% der Leute in den Sport zurückgekehrt.“

Athleten sollten daher ihre Erwartungen an ihre Rückkehr in den Sport korrigieren und ihrem Körper Zeit geben, sich zu erholen.