Text: Nora Dickmann     Foto: Cécile Zahorka

Oldenburger, Hannoveraner, Haflinger und Co. kennt jeder. Aber auch unter den Pferden gibt es Rassen, die vom Aussterben bedroht sind. Der Rottaler, der Altwürttemberger oder das Rheinisch-Deutsche-Kaltblut beispielsweise. Von diesen lokalen Züchtungen gibt es leider nur noch wenige Tiere

Aber wie kann man Pferden, die vom Aussterben bedroht sind, helfen? Bei Tieren wie den Bienen, die ebenfalls gefährdet sind, wurden die Menschen bereits sensibilisiert. Dass viele Nutztierrassen ebenfalls vom Aussterben bedroht sind, ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Mit ihrem Herzensprojekt möchte die Designerin „das Bewusstsein für vom Aussterben bedrohte Pferderassen schärfen und einen Teil zum Erhalt der Vielfalt leisten“.

Aber das ist leichter gesagt als getan. Viele Züchter, die sich mit dem Erhalt bedrohter Rasse beschäftigen, haben es schwer, sich Gehör zu verschaffen. „Hier fehlt einfach eine größere Organisation, der den Züchtern eine Stimme gibt“, sagt Cécile Zahorka. Nur wenn auf diese erschreckenden Zahlen aufmerksam gemacht werde und eine Diskussion entstehe, könne man die Menschen sensibilisieren. Durch Vereinsarbeit, Marketing oder Kunst-Projekte, wie das von der Fotografin, bekommen die Tiere erst eine Stimme. „Ich veranstalte auch viele Fotoreisen mit internationalen Kunden. Wir fotografieren dann zusammen seltene Pferde, und die anderen Fotografen zeigen ihre Bilder der Welt. So tragen sie einen Teil dazu bei, die bedrohten Rassen publik zu machen“, erzählt die Fotografin stolz. Wieso einige Rassen nicht präsenter sind, bleibt ein Rätsel, könne man sie doch gut auf (regionalen) Messen oder Festen zur Schau stellen und sie kulturell einbinden.

Das Schwarzwälder Kaltblut beispielsweise wurde so gerettet: „Im Schwarzwald wurde das Tier auf regionalen Festen gezeigt und hat dadurch sehr viel Aufmerksamkeit erlangt. Gerade durch die gelebte Tradition der Leonhardi-Ritte, Pferde-Segnungen, Fuhrmanns- und Rosstage. Auch werden sie für den Tourismus eingesetzt und haben dadurch wieder eine Aufgabe“, erklärt Cécile Zahorka. Auch in der ökologischen Landwirtschaft können Kalt- oder schwere Warmblüter wieder vermehrt eingesetzt werden, damit ihre Rasse wieder eine neue Aufgabe bekommt. Aber auch als Freizeitpartner eignen sich die meisten Tiere ganz hervorragend. Dafür ist es aber wichtig, den Menschen „ihre“ Pferde wieder näher zu bringen. Schließlich sollte man stolz auf die heimischen Tiere sein und deren Erhalt sichern wollen. Die Fotografin fragt: „Wieso macht man das Pferd nicht zum Kulturgut? Sie sind oft genug Ikonen oder Teil der Tradition in den Regionen. Das Camargue-Pferd beispielsweise ist das Sinnbild der Region.“

Mehr Informationen zu den bedrohten Pferderassen finden Sie in der aktuellen Mein Pferd- Ausgabe.